Lektion 11 - Gesundes Koch- und Einkaufsverhalten erlernen (Praxis)

Gesund essen im Alltag: Praxisleitfaden für’s Kochen und Einkaufen

1. Wiederholung - Quiz 💡

Gesund Einkaufen und Kochen – klingt einfach. Ist es auch! Aber wie genau nochmal?

Die Theorie über gesundes Kochen und Einkaufen ist ein wichtiger Schritt, aber die eigentliche Veränderung beginnt in der Praxis. In der folgenden Lektion werden wir uns darauf konzentrieren, wie du gesunde Koch- und Einkaufsgewohnheiten in deinem täglichen Leben umsetzen kannst. Von der Anwendung verschiedener Kochtechniken bis hin zur Analyse und Einschätzung von Werbestrategien bis hin zum Leitfaden zur Einschätzung des Nährwerts. Lass uns gemeinsam den Weg zu einer gesünderen Ernährung erkunden!

2. Beispiele für günstige und ungünstige Zubereitungsarten

Du hast in der vorherigen Lektion gelernt, dass die Wahl der richtigen Zubereitungsmethode nicht nur den Geschmack, sondern auch den Nährstoffgehalt unserer Mahlzeiten erheblich beeinflusst.

In dieser Tabelle zeigen wir dir Beispiele für häufige Lebensmittel und wie du sie am besten zubereitest (und wie besser nicht). Die günstigen Methoden tragen dazu bei, die ernährungsphysiologischen Eigenschaften der Lebensmittel zu bewahren, während die ungünstigen Methoden potenziell zu einem Verlust von Nährstoffen führen können.

Diese Tabelle bietet eine praktische Orientierung, um gesündere Zubereitungsmethoden für verschiedene Lebensmittel zu wählen.

3. Bewusst einkaufen: Psychologie des Konsumverhaltens verstehen

Wenn du verstehst, was dein Konsumverhalten beeinflusst, kannst du bewusster einkaufen und Entscheidungen treffen, die nicht nur deinen individuellen Bedürfnissen entsprechen, sondern auch deine Gesundheit fördern. Hier sind einige praktische Beispiele, die dir zeigen, wie du das Wissen um dein Konsumverhalten zu deinem Vorteil nutzen kannst.

3.1 Versteh deine persönlichen Vorlieben und Bedürfnisse

Als jemand, der gerne Sport treibt, bevorzugst du proteinreiche Lebensmittel. Daher wählst du bewusst mageres Hühnchen und Quinoa für deine Mahlzeiten, um deinen Bedarf an hochwertigem Protein zu decken.

Du snackst gerne zwischendurch? Dann iss lieber leichte Hauptmahlzeiten wie Suppen oder Salate. So bringt das Snacken deinen Kalorienhaushalt nicht aus dem Gleichgewicht!

3.2 Emotionale Intelligenz beim Einkaufen

Twix vs Raider

Du siehst eine Werbung für einen neuen Snack, der mit dem Gefühl von Nostalgie durch eine Retro-Verpackung verbunden ist. Bevor du es kaufst, überlegst du bewusst, ob die Verbindung zu vergangenen Erinnerungen deine Entscheidung beeinflusst oder ob es wirklich ein gesunder Snack ist, den du genießen kannst.

3.3 Kritische Auseinandersetzung mit sozialen Trends

Proteinriegel sind momentan ein Trend, der in vielen Influencer-Posts zu sehen ist. Du überprüfst jedoch kritisch, ob der Hype um Proteinriegel zu deinem Ernährungsstil passt und entscheidest dich bewusst, Trends nicht ungeprüft zu folgen.

3.4 Markenbewusstsein und Vertrauen

Markenbewusstsein

Du hast festgestellt, dass eine bestimmte Bio-Marke für hochwertige, gesunde Lebensmittel steht. Du entscheidest dich bewusst für Produkte dieser Marke, da du Vertrauen in die Qualität und die ethischen Standards dieser Marke hast.

3.5 Werbung bewusst wahrnehmen

Du siehst eine Anzeige für einen neuen Energy-Drink mit dem Versprechen von zusätzlicher Energie und besserer Leistung. Kritisch betrachtet, erkennst du, dass diese Behauptungen nicht durch wissenschaftliche Fakten gestützt werden. Du entscheidest bewusst, nicht von dieser Werbeaussage beeinflusst zu werden und wählst alternative, gesündere Getränke.

3.6 Preisbewusstsein im Kontext der Gesundheit

Du vergleichst die Preise von frischen Gemüsen mit verarbeiteten Lebensmitteln. Obwohl Gemüse etwas teurer sein kann, erkennst du den Wert für deine Gesundheit und entscheidest dich bewusst für qualitativ hochwertige, frische Produkte.

Durch die Integration dieser Ansätze in deinen Einkaufsprozess kannst du eine fundierte Grundlage für gesunde Kaufentscheidungen schaffen.

4. So entlarvst du Werbetricks: Gesunde Entscheidungen im Supermarkt

Wir sind ständig von raffinierten Werbestrategien umgeben, die uns dazu verleiten sollen, bestimmte Produkte zu kaufen. Damit du dich nicht von diesen Taktiken täuschen lässt, zeigen wir dir anhand konkreter Beispiele, wie du die gängigsten Werbestrategien erkennen und umgehen kannst, um bewusstere und gesündere Kaufentscheidungen zu treffen.

4.1 Produktplatzierung

Beispiel: In der TV-Serie “Stranger Things” wird viel Coca-Cola gezeigt.

Umgang: Sei dir bewusst, dass die Platzierung bestimmter Produkte in Serien oder Filmen darauf abzielen kann, Emotionen oder Nostalgie zu wecken. Überlege, ob deine Kaufentscheidung aufgrund dieser Assoziationen oder aufgrund der tatsächlichen Qualität des Produkts getroffen wird.

4.2 Gesundheitsbegriffe und -symbole

Beispiel: Müsliriegel, die den Proteingehalt hervorheben.

Umgang: Schau über die Gesundheitsaussagen auf der Verpackung hinaus. Schaue dir die Nährwertangaben an, um sicherzustellen, dass der beworbene Nutzen nicht durch ungesunde Inhaltsstoffe “zunichte” gemacht wird.

4.3 Farbenfrohe Verpackungen

Bunte Cornflakes

Beispiel: Cornflakes wie “Froot Loops” mit knalligen Farben.

Umgang: Lass dich nicht allein von der Verpackung leiten. Überprüfe die Nährwertangaben und entscheide auf Basis der Inhaltsstoffe, nicht nur aufgrund des äußeren Erscheinungsbilds.

4.4 Marketing mit Influencern

Influencermarketing

Beispiel: Fitness-Influencer bewerben bestimmte Proteinriegel.

Umgang: Hinterfrage, ob die Empfehlung authentisch ist oder durch finanzielle Anreize beeinflusst wird. Suche nach unabhängigen Meinungen und entscheide auf Grundlage von Informationen.

4.5 Limitierte Auflagen und Sonderangebote

Beispiel: “Limited Edition” Geschmacksrichtungen von Snacks.

Umgang: Lass dich nicht von der begrenzten Verfügbarkeit beeinflussen. Überlege, ob das beworbene Produkt wirklich deinen Bedürfnissen entspricht und nicht nur aufgrund eines vermeintlichen Hypes gekauft wird.

4.6 Cross-Promotion mit beliebten Figuren

Beispiel: McDonald’s bietet ein Happy Meal mit Filmfiguren wie den Minions.

Umgang: Bewerte, ob die positive Wahrnehmung der Figur einen echten Mehrwert für das beworbene Produkt darstellt. Lass dich nicht nur von der Assoziation mit der Figur leiten, sondern prüfe die Qualität des Produkts.

4.7 Emotionale Verbindung durch Storytelling

Beispiel: Lindt-Schokoladenwerbung mit Familien-Geschichten.

Umgang: Sei dir bewusst, dass emotionale Geschichten den tatsächlichen (Nähr-)Wert eines Produkts überdecken können. Entscheide auf Grundlage der Fakten und lasse dich nicht nur von emotionalen Narrativen leiten.

4.8 Social-Media-Challenges und -Wettbewerbe

Beispiel: Die “Hot Chip Challenge” für scharfe Snacks.

Umgang: Hinterfrage, ob deine Aufmerksamkeit aufgrund der tatsächlichen Qualität des Produkts oder aufgrund von viralen Herausforderungen geweckt wird. Entscheide auf Grundlage deiner eigenen Bedürfnisse und nicht nur aufgrund des Hypes in sozialen Medien.

Indem du diese konkreten Beispiele im Blick behältst und kritisch hinterfragst, kannst du gezielt den Einflüssen von Werbestrategien entgegenwirken und informierte Entscheidungen für eine gesunde Ernährung treffen.

Die beste Grundlage für eine informierte Entscheidung sind dabei die Nährwertkennzeichnungen.

5. Nährwertkennzeichnungen entschlüsseln: Ein Leitfaden am Beispiel Müsli

Nährwertkennzeichnungen verstehen

Beim Kauf von Müsli gibt es zahlreiche Optionen, und die Nährwertkennzeichnungen können dir helfen, die gesündeste Wahl zu treffen.

5.1 Nährwerttabelle: Im Detail vergleichen

Worauf achten?

  • Beginne mit dem Blick auf die Nährwerttabelle pro 100 g.
  • Beachte besonders die Werte für Fett, gesättigte Fettsäuren, Kohlenhydrate, Zucker, Eiweiß und Salz.

Was bedeuten die Angaben?

  • Fett: Achte auf moderate Mengen, idealerweise unter 20 g pro 100 g.
  • Gesättigte Fettsäuren: Geringe Mengen sind ideal, bevorzuge Optionen mit weniger als 5 g pro 100 g.
  • Kohlenhydrate: Hauptenergielieferant, wähle Optionen mit etwa 60 g pro 100 g.
  • Zucker: Geringer Zuckergehalt ist wichtig, strebe weniger als 10 g pro 100 g an.
  • Eiweiß: Mäßige Mengen sind ausreichend, suche nach etwa 10 g pro 100 g.
  • Salz: Begrenze die Zufuhr auf unter 1,5 g pro 100 g.

5.2 GDA-Kennzeichnung: Der tägliche Bedarf im Blick

Worauf achten?

  • Beachte den Prozentsatz des täglichen Bedarfs, den das Müsli abdeckt.
  • Nutze die GDA, um zu sehen, wie viel Energie und Nährstoffe das Müsli im Kontext deines täglichen Bedarfs liefert.

Was bedeuten die Angaben?

  • Achte besonders auf hohe Prozentsätze bei Zucker, Fett und Salz.

5.3 Nutri-Score: Farbige Orientierung

Nutriscore verstehen

Worauf achten?

  • Schau auf die Vorderseite der Verpackung nach dem Nutri-Score.

Was bedeuten die Angaben?

  • Grüne Buchstaben und Farben (A bis C) weisen auf gesündere Optionen hin.
  • Ein grüner Nutri-Score könnte auf weniger Zucker (unter 5 g) und mehr Ballaststoffe (über 6 g) hinweisen.

5.4 Nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben: Zusätzliche Informationen

Worauf achten?

  • Suche nach nährwert- und gesundheitsbezogenen Angaben auf der Verpackung.
  • Achte auf Aussagen wie “reich an Ballaststoffen”, für eine bessere Sättigung und Verdauung.

Was bedeuten die Angaben?

  • Diese Angaben bieten zusätzliche Einblicke in die gesundheitlichen Vorteile des Müslis.

Durch diesen schrittweisen Ansatz kannst du bewusst entscheiden, welches Müsli deinen Ernährungspräferenzen und -zielen am besten entspricht.

Deine Grundpfeiler für eine gesunde und nachhaltige Gewichtsabnahme

In dieser Lektion hast du gelernt,

  • wie du gesunde Koch- und Einkaufsgewohnheiten in der Praxis umsetzen kannst.
  • wie die Zubereitungsmethoden von Lebensmitteln ihren Nährwert beeinflussen.
  • wie du mit einer Reflexion deines Konsumverhaltens bewusstere Einkaufsentscheidungen triffst.
  • wie du Werbetricks im Supermarkt entlarvst.
  • wie du Nährwertkennzeichnungen entschlüsselst.

Die bewusste Nutzung von Nährwerttabellen, GDA-Kennzeichnungen, Nutri-Score und zusätzlichen Angaben erleichtert dir die Auswahl von gesunden Optionen.

Das Wichtigste in Kürze

Gesunde Zubereitungsmethoden

  • Die Wahl der Zubereitungsmethode beeinflusst nicht nur den Geschmack, sondern auch den Nährwert von Lebensmitteln.
  • Günstige Methoden wie Dämpfen, Backen im Ofen und Grillen bewahren. die ernährungsphysiologischen Eigenschaften von Lebensmitteln
  • Ungünstige Methoden wie Frittieren und langes Kochen können zu einem Verlust von Nährstoffen führen.

Bewusstes Einkaufen und Konsumverhalten

  • Persönliche Vorlieben und Bedürfnisse sollten beim Einkaufen berücksichtigt werden.
  • Emotionale Intelligenz beim Einkaufen hilft, Entscheidungen basierend auf wirklichen Bedürfnissen anstelle von Impulsen zu treffen.
  • Kritische Auseinandersetzung mit sozialen Trends, Markenbewusstsein und Vertrauen sind wichtig für bewusstes Konsumverhalten.

5 einfache Dinge, die du umsetzen kannst

  1. Lies dir die Verpackung und die Nährwerttabelle durch, bevor du etwas einkaufst.
  2. Identifiziere deine persönlichen Vorlieben, Bedürfnisse und mögliche Einflüsse, wie z. B. emotionale Verbindungen zu bestimmten Produkten.
  3. Bevorzuge Produkte, bei denen deine Kaufentscheidung auf deinen tatsächlichen Bedürfnissen basiert.
  4. Vermeide spontane Einkäufe aufgrund von limitierten Auflagen oder Sonderangeboten.
  5. Koche häufiger zu Hause, um die Kontrolle über die Zutaten und Zubereitungsmethoden zu haben. Dies fördert nicht nur eine gesündere Ernährung, sondern spart auch Geld.

Deine Hausaufgabe (Aufwand: 15 Minuten)

Recherchiere drei Lebensmittel, die du regelmäßig kaufst. Schaue dir an, wie sie beworben werden und ob es gesündere Alternativen gibt.

Herzlichen Glückwunsch! Du hast alle Lektionen abgeschlossen und bist jetzt ein echter Ernährungsprofi!

Wir sind stolz auf dich. Du bist bestens gerüstet, um deine Abnehmziel erfolgreich und nachhaltig zu erreichen. Wir bleiben natürlich weiterhin an deiner Seite und unterstützen dich bei der praktischen Umsetzung.