Fett und Fettsäuren - Was hat es mit dem energiereichsten Makronährstoff auf sich?

Funktionen von Fett

Fett ist neben Eiweiß und Kohlenhydraten einer der drei Makronährstoffe und hat im menschlichen Körper viele Funktionen. Die wichtigste Funktion ist, dass Fette dem Körper als Energiereserven dienen. Fette liefern dem Körper zweimal so viel Energie wie Eiweiß und Kohlenhydrate. Die Fettverbrennung findet permanent statt, da der Körper den Fettstoffwechsel nutzt, um Energie durch den Körper zirkulieren zu lassen und ihn so stetig mit Energie versorgt. Eine weitere Funktion ist das Lösen der Vitamine A, D und K, die nur in Fett gelöst in den Körper gelangen und dort weiterverarbeitet werden können.

Fett dient darüber hinaus auch als Baustoff für Zellen, vor allem für die Zellmembran. Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen kontinuierlichen Prozess, was zeigt, wie wichtig eine konstante Zufuhr von Fetten ist. Überschüssige Fette werden, ähnlich wie Kohlenhydrate, in den Energiereserven eingelagert. Auch das Fett in den Fettdepots hat wichtige Funktionen, denn in Notsituationen kann sich der Körper bis zu vierzig Tage am Stück von den Fettreserven ernähren. Ein solcher Notfall entsteht, wenn über eine lange Zeit keine fetthaltige Nahrung zugeführt wird und Fettzellen als Energielieferant verbrannt werden müssen. Zusätzlich dient das Fett zur Wärmeisolation, um eine Unterkühlung des Körpers zu vermeiden.

In welchen Lebensmitteln befindet sich Fett?

Fette finden wir in der Nahrung sowohl in tierischen als auch in pflanzlichen Produkten. Bei Tieren ist die Funktion und die Art der Lagerung des Fettes sehr ähnlich zu der des Menschen, denn Tiere haben ebenfalls eine Fettschicht unter der Haut. Für Tiere gilt: Viel Bewegung, gesunde Ernährung und eine artgerechte Haltung korrelieren mit einem niedrigeren Fettanteil. Pflanzliche Produkte, die viel gesunde Fett enthalten, sind hauptsächlich Kerne, Nüsse und Samen. Eine Ausnahme bilden Avocados, denn auch sie enthalten viel pflanzliches Fett, das wiederum einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren enthält.


Gesättigte und ungesättigte Fettsäuren

Fette, die wir über Nahrung aufnehmen, kommen in unterschiedlicher Form vor. In der Regel sind diese Fette Triglyzeride und enthalten Fettsäuren, die sich in kurz-, mittel- und langkettige Fettsäuren aufteilen lassen. Diese lassen sich dann wiederum unterteilen in einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, sowie gesättigte Fettsäuren. Diese Fettsäuren unterscheiden sich vor allem in ihrer Funktion. Gesättigte Fettsäuren sind einfach zu verarbeiten und können somit zügig in den Blutkreislauf gelangen, die sogenannten Blutfette. Sie können z.B. antibakteriell und gegen Pilzinfektionen wirken. Die einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren wirken positiv auf den Energie- und Fettstoffwechsel. Auch auf den Kohlenhydratstoffwechsel wirken sie sich positiv aus, indem die Insulinsensibilität verbessert wird. Beides sind wichtige Faktoren, wenn man abnehmen und fit sein möchte.

Darüber hinaus haben gesättigte Fettsäuren eine positive Wirkung auf den Blutdruck und schützen die Zellmembran. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind essentiell, das heißt der Körper kann diese Fettsäuren nicht selbst herstellen, sondern muss diese über die Nahrung zu sich nehmen. Diese sind zum Beispiel enthalten in fettigem Fisch wie Seelachs, der viele Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren enthält. Auch hier gilt, dass die Fettsäurekonfiguration, also die Verteilung der Fettsäuren, auf die Art der Tierhaltung zurückzuführen ist. Solang du also auf die Qualität des Fleisches/Fisches achtest, kannst du bei moderater Zufuhr eine gute Menge an Omega-3 Fettsäuren abdecken.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren bekommen wir zudem auch aus pflanzlichen Ölen. Jedes Öl hat dabei verschiedene Fettanteile. Der absolute “Blockbuster” unter den Ölen ist das Leinöl, da es besonders viele Omega-3-Fettsäuren enthält. Auch Hanf- und Rapsöle haben ein gutes Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 Fettsäuren. Während Omega-3 Fettsäuren viele gesunde Vorteile z.B. für das Herz-Kreislauf System haben, können Omega-6 Fettsäuren negative Folgeerscheinungen hervorrufen wie z.B. Entzündungen. Fleisch aus Massentierhaltung oder bearbeitete Wurstwaren enthalten eine hohe Menge an Omega-6 Fettsäuren und sollten gemieden werden. Mit dem BMI- und Nährstoffrechner kannst du ganz einfach berechnen wie viele Fette zu am Tag zu dir nehmen solltest.


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Transfette und Cholesterin

Es gibt nur wenige Fettsäuren mit negativen Eigenschaften. Wirklich verzichten sollten wir daher nur auf eine von ihnen, die Transfettsäuren, also chemisch veränderte Fettsäuren. Transfette werden genutzt, um Nahrungsmittel zu härten, die eigentlich flüssig sind. Transfettsäuren findet man oft in frittierten Speisen wie Pommes, paniertem Hähnchen, in Schokolade, Margarine und Chips. Nahrungsmittel, die Transfette enthalten, sollten also nur in geringem Maße genossen werden. Cholesterin ist eigentlich kein Fett, sondern eine fettähnliche Substanz. Grundsätzlich ist das Cholesterin wichtig, da es eine Grundform von vielen Vitaminen ist und für die Gallensäure sowie für verschiedene Hormone eine wichtige Rolle spielt. Der sogenannte Cholesterinspiegel soll Cholesterin im Körper stets verfügbar halten. Viele Menschen wollen ihren Cholesterinspiegel senken. Dabei gibt es zwei Arten von Cholesterin, HDL und LDL. Ähnlich wie bei Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren, ist es sehr wichtig, dass das Verhältnis stimmt.

Der Klassiker für Lebensmittel, die Cholesterin enthalten, ist sicherlich das Ei. Obwohl es lang das Gerücht gab, haben mittlerweile viele Studien belegt, dass Eier und andere Lebensmittel das Cholesterin im menschlichen Körper nicht erhöhen. Unser Körper kann kaum Cholesterin von außen aufnehmen, es sei denn, der Cholesterinspiegel ist sehr niedrig. Das pure Cholesterin in Reinform spielt also weniger eine Rolle. Ungesättigte Fettsäuren hingegen haben einen größeren Einfluss auf den Cholesterinspiegel, denn einfach ungesättigte Fettsäuren verbessern die Balance des Cholesterinspiegels, während die mehrfach gesättigten Fettsäuren den Gesamtspiegel absenken. Transfettsäuren erhöhen das LDL, also das Cholesterin, das als “negativ” verschrien wird und verringern das HDL, also das “positive” Cholesterin. Beide Arten von Cholesterin sind allerdings weder gut noch schlecht. Sollte dein Cholesterin zu hoch sein, schaue auf das Verhältnis und die anderen Blutfette sowie ihre Werte. Eine genaue Auskunft darüber kann dir jedoch nur ein Arzt geben.

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Wie viel Fett brauche ich?

Wie viel Fett eine Person zu sich nehmen sollte, liegt wie bei den anderen Makronährstoffen am Gesamtumsatz. Eine gute Grundregel ist, 25-30% der Nahrungsenergie über Fett zu erlangen. Bei Sportlern kann dieser Anteil auch bis auf 40% steigen. Verschiedene Ernährungsformen wie die Low Carb Diät oder vegane Ernährung propagieren unterschiedliche Mengen an Fett. Wichtig ist, dass man genug Fett zu sich nimmt, damit die nötige Grundversorgung gedeckt ist. Wer zu viel Fett zu sich nimmt, führt sich auch eine große Menge an Energie zu, die dann wiederum in den Fettdepots eingelagert werden kann. Wichtig ist aber, dass man bedenkt, dass Fett nicht nur durch fettiges Essen, sondern vor allem durch überschüssige Kohlenhydrate eingelagert wird. Da Fett oftmals direkt verbrannt wird und Kohlenhydrate hingegen reine Energieträger sind, ist ein Überschuss an Kohlenhydraten deutlich leichter zu erzielen und somit auch die Einlagerung von überschüssige Kalorien in das Fettdepot.


Fazit zu Fett und Fettsäuren

Fett ist ein wichtiger Energielieferant und wird zudem zur Herstellung von Zellmembranen, zur Aufnahme von Vitaminen und dem Schutz von Organen gebraucht. Da Fett der energiereichste Makronährstoff ist, muss darauf geachtet werden, sich nicht zu viel Fett zuzuführen. Sowohl gesättigte, als auch ungesättigte Fettsäuren sind wichtig für den Körper und sollten täglich verzehrt werden. Verzichten sollte man allerdings auf Transfette, da diese zum Beispiel einen negativen Einfluss auf den Cholesterinspiegel haben.


Häufige Fragen und Antworten

Lebensmittel mit einem hohen Fettgehalt sind zum Beispiel Samen, Nüsse, Avocados, fettreicher Fisch und jegliches Öl, wie beispielsweise Kokosöl.

Es wird empfohlen ca. 25-30 % seines täglichen Energiebedarfs aus Fett zu beziehen. Das kann jedoch individuell abweichen, je nachdem welche Ernährungsform man befolgt, wie aktiv man ist oder auch, wie gut man Fett verträgt.

Grundsätzlich entscheidend für einen Gewichtsverlust ist ein Kaloriendefizit. Solang du weniger Kalorien zu dir nimmst, als du verbrennst, wirst du langfristig abnehmen – unabhängig davon, ob du die Energie vermehrt aus Kohlenhydraten, Fetten oder Eiweißen beziehst.


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