Ist Spargel gesund? Das Superfood des Frühlings im Test!
Ab Februar wird sehnsüchtig auf ihn gewartet, ab April beginnt die Ernte und man kann ihn das erste Mal hier kaufen. Es handelt sich um: Spargel! Seit einigen Wochen hat die Saison des Küchenklassikers wieder begonnen. Vor allem mit Kartoffeln und holländischer Soße liegt der Spargel ab April fast bei jedem Deutschen auf dem Teller. Überall sind Anpreisungen zu lesen wie: “Superfood Spargel”.
Doch was steckt eigentlich dahinter? Wir klären auf: Ist Spargel gesund? Und warum ist er so beliebt bei den Deutschen?
Was ist Spargel überhaupt?
Spargel bildet mit den Spargelgewächsen eine ganz eigene Pflanzenfamilie und ist das Gemüse mit der größten Anbaufläche in Deutschland. Es gibt bei uns in Europa insgesamt 15 verschiedene Spargelsorten. Allerdings landen lediglich drei davon im Handel: der weiße und der violette Bleichspargel und der grüne Spargel.
Weißer Bleichspargel
Diese Sorte ist die Beliebteste in Deutschland. Weißer Spargel schmeckt im Gegensatz zu den anderen Sorten eher mild. Er wächst unter der Erde in sogenannten “Dämmen” heran. Dabei bildet er Wurzeln mit bis zu drei Metern Länge. Geerntet wird er, sobald die Spitze des Spargels an die Oberfläche der Dämme gelangt.
Violetter Bleichspargel
Hierzulande ist er nicht so bekannt, aber in Frankreich ist er ein echter Hit. Vor allem aufgrund seines kräftigen und würzigen Geschmacks wird er dort sehr geschätzt. Im Anbau unterscheidet sich der violette nicht vom weißen Spargel. Doch hier ist die Ernte entscheidend. Während der weiße beim Austritt der Spitze direkt geerntet wird, wird diese Sorte noch etwas der Sonne ausgesetzt. Durch diese Lichteinwirkung färben sich die Spargelspitzen mit Hilfe von Anthozyanen, ein Pflanzenfarbstoff, violett.
Grüner Spargel
Diese Sorte unterscheidet sich bereits im Anbau von den anderen Sorten, denn er wächst über der Erde heran. Seine charakteristische Farbe entsteht vor allem durch das Sonnenlicht und den grünen Farbstoff Chlorophyll. Vom Geschmack her ist er eher würziger und kräftiger.
Schmeckt jede Stange gleich?
Diese Frage, kann tatsächlich mit “Nein” beantwortet werden. Klar, Spargel schmeckt in ganz Deutschland ähnlich. Doch echte Spargelkenner wissen es besser: Jede Stange schmeckt etwas anders! Verantwortlich für diese leichten Unterschiede sind der Anbau, die Sorte und die Zubereitung. Ist das Wetter in einem Jahr besonders passend und der Spargel wächst schnell heran, werden die Fasern im Spargel kleiner. Das hat auch Auswirkungen auf den Geschmack: Er wird kräftiger.
Spargel muss schießen!
Bestimmt hast du schon mal etwas von dem Sprichwort: “Der Spargel muss schießen” gehört. Diese alte Bauernweisheit bezieht sich explizit auf den Geschmack. Schnell gewachsener Spargel ist kräftiger und kann somit auch besser verkauft werden. Es ist also schon sehr lange bekannt, dass früher Spargel auch einen besseren Geschmack hat.
Wichtig zu wissen ist außerdem, dass Spargel viele Bitterstoffe enthält. Je näher der Spargel am Wurzelstock gestochen wird, desto mehr Bitterstoffe können sich im Spargel entfalten. Auch durch die Ernte entscheidet sich, wie die Stangen schmecken.
Ist Spargel gesund? Spargel und seine Nährstoffe
Die wichtigsten Makronährstoffe pro 100g | |||
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Kalorien | 15 kcal | ||
Protein | 0,3 g | ||
Fett | 0,1 g | ||
Kohlenhydrate | 0,6 g | ||
Wasser | 93 % |
Zuallererst können wir festhalten, dass Spargel schon mal durch seinen niedrigen Kalorien- und Fettgehalt punktet. Isst du also ein halbes Kilo Spargel, dann hast du mit dem Spargel lediglich 75 kcal zu dir genommen. Es bleiben also noch genügend Kalorien für Beilagen übrig! Achte hier aber darauf, auf gesunde Beilagen zurückzugreifen. Spargel ist außerdem durch seinen hohen Wassergehalt leicht verdaulich. Das macht ihn besonders attraktiv für Menschen, die unter einem empfindlichen Magen leiden. Hinzu kommt, dass Spargel lange im Magen verweilt. Dadurch bleiben wir nach einer ausgiebigen Spargelmahlzeit besonders lange satt.
Durch die Ballaststoffe und sekundären Pflanzenstoffe wird unsere Verdauung angeregt und unsere Darmfunktion gefördert. Dass wir nach dem Spargelessen so flott auf die Toilette müssen liegt daran, dass der enthaltene Eiweißbaustein Asparagin und der enthaltene Stickstoff, unsere Nierentätigkeit anregen.
Spargel - Mikronährstoffe im Überblick
Eine genaue Übersicht der Mikronährstoffe schön und gut, aber was bedeutet das nun für uns?
Nehmen wir genügend Kalium zu uns, führt es dazu, dass unser Blutdruck gesenkt wird und nicht unkontrolliert in die Höhe schießt. Außerdem ist es wichtig für die Funktionen der Nervenreizleitung. Das bedeutet, es sorgt dafür, dass sämtliche Reize, die wir entgegennehmen, auch angemessen weitergeleitet werden können.
Kalzium fungiert als wichtiger Baustein für unsere Zähne und unsere Knochen. Hier sollten wir also besonders auf die Zufuhr achten, damit unser Körper auch stabil bleibt.
Eine angemessene Phosphatzufuhr verbessert den Transport, die Speicherung und die Verwertung von Energie in unserem Körper. Jeder hat bestimmt schon mal etwas von Adenosintriphosphat, dem Energieträger unserer Zellen, gehört.
Der Gehalt an Stickstoff, welches unsere Nierentätigkeit anregt, ist im Spargel verhältnismäßig hoch. So kommt es auch zu dem berüchtigten Toilettengang nach einer Spargelmahlzeit: Die Niere arbeitet schneller und das viele Wasser aus dem Spargel hat das Verlangen, unseren Körper direkt wieder zu verlassen.
Das Vitamin A, welches vielleicht auch bekannt ist als ß-Carotin, unterstützt unsere Sehfähigkeit.
Durch die Aufnahme von Vitamin E im Spargel wird unser Nervensystem unterstützt.
Zu guter letzt: Vitamin K. Dieses Vitamin ist besonders wichtig für unsere Blutgesundheit, denn es unterstützt uns bei der Blutgerinnung, also dabei, dass wir nach einem Schnitt mit dem Messer nicht verbluten.
Aber: Ist Spargel gesund?
Allen Inhaltsstoffen und Werten nach zu urteilen, ist Spargel gesund. Das Frühlingsgemüse enthält viele verschiedene Vitamine und Mineralstoffe, die wir für die unterschiedlichsten Funktionen brauchen. Vor allem durch seinen hohen Wassergehalt besticht er mit leichten Verdaulichkeit, den wenigen Kalorien und dem wenigen Fett.
Die Gehalte der Mikronährstoffe unterscheiden sich beim weißen und grünen Spargel zwar aufgrund der unterschiedlichen Anbauarten etwas, das ist allerdings so gering, dass es außer Acht gelassen werden kann. Es ist also egal, für welche Sorte du dich entscheidest, sowohl der Weiße, als auch der Violette oder der Grüne: Spargel ist gesund!
Wann Spargel nicht mehr so gesund für dich ist
Dass Spargel gesund ist und viele Vorteile mit sich bringt, ist jetzt klar. Es gibt aber auch Personen, die dennoch auf ihren Spargelkonsum achten sollten. Zu dieser Personengruppe gehören Gichtpatienten. Das leckere Gemüse enthält neben vielen Ballaststoffe auch Purine. Purine sind chemische Verbindungen, die in unzähligen Lebensmitteln enthalten sind. Für unseren Körper sind sie wichtig bei der Bildung von DNA. Werden sie nicht mehr im Körper gebraucht, werden sie zu Harnsäure abgebaut und anschließend ausgeschieden. Nehmen wir allerdings viel zu viele Purine zu uns, lagern sie sich in unseren Blutgefäßen ab und verstopfen diese. Da Spargel besonders viele Purine enthält, mehr als die meisten anderen Lebensmittel, sollten Gichtpatienten nicht zu viel Spargel essen. Kleine Mengen sind dabei in Ordnung, übertreibt man es jedoch, kann dies schnell zu unangenehmen Ablagerungen in den Gefäßen kommen.
Auch Personen mit einer Nierenerkrankung sollten sich vor dem Frühling mit ihrem Arzt besprechen, ob sie Spargel bedenkenlos essen können. Denn auch, wenn eine erhöhte Nierentätigkeit erstmal nicht schlecht klingt, sollten Personen, deren Nierentätigkeit bereits nicht normal läuft, lieber auf Spargel verzichten.
Nice to know: Spargelpipi
Kennst du das, wenn du nach einer ausgiebigen Spargelmahlzeit auf die Toilette gehst und dich selbst erschreckst, dass es so unangenehm riecht? Dann gehörst du zu den ungefähr 50% der Gesellschaft, denen ein Enzym zum Abbau der Asparagussäure, ein Aromastoff im Spargel, fehlen. Dieses Enzym sorgt dafür, dass beim Abbau des Aromastoffes die darin eingeschlossenen schwefelhaltigen Verbindungen frei werden. Diese Verbindungen verursachen dann einen beißenden Urin.
Fazit
Ob Spargel direkt als “Superfood” betitelt werden sollte, kann so direkt nicht gesagt werden. Wir können aber festhalten, dass Spargel aufgrund seiner entwässernden Wirkung und seines zusätzlich hohen Wassergehaltes definitiv ein gutes Lebensmittel ist. Vor allem an warmen Frühlingstagen tut eine leichte Mahlzeit unserem Körper besonders gut. Dabei ist es gleich, ob du den weißen, den violetten Bleichspargel oder den grünen Spargel wählst. Du erhältst bei jeder Sorte die gleichen wertvollen Mikronährstoffe. Greife auf dem Markt also unbedingt zu der Sorte Spargel, die dir am besten schmeckt. Und dann: genieß den Frühling mit einer guten Menge an Spargel!
Häufige Fragen und Antworten
Wo liegt der Unterschied zwischen grünem und weißem Spargel?
Der größte Unterschied zwischen den beiden Spargelsorten ist der Anbau. Während weißer Spargel unter der Erde wächst, wächst der grüne Spargel oberhalb der sogenannten Spargeldämme. Er bekommt so mehr Sonne ab und färbt sich grün. Bei den Inhaltsstoffen hingegen sind keine signifikanten Unterschiede zu erkennen. So gesehen ist es also egal, für welche Sorte du dich entscheidest.
Gibt es geschmackliche Unterschiede?
Im Geschmack unterscheiden sich die drei Sorten tatsächlich. Der weiße Bleichspargel besticht besonders mit seinem milden Geschmack. Der violette Bleichspargel hingegen, welcher besonders in Frankreich sehr beliebt ist, ist sehr würzig und kräftig. Ebenso der grüne Spargel: auch er besticht durch seinen kräftigen Geschmack.
Was macht den Spargel so besonders gesund?
Spargel zeichnet sich besonders durch seinen niedrigen Kalorien- und Fettgehalt aus. Außerdem ist er aufgrund seines hohen Wassergehaltes leicht verdaulich. Hinzu kommt, dass Spargel lange im Magen verweilt. Dadurch bleiben wir nach einer ausgiebigen Spargelmahlzeit besonders lange satt.
Durch die Ballaststoffe und sekundären Pflanzenstoffe wird unsere Verdauung angeregt und unsere Darmfunktion gefördert. Dass wir nach dem Spargelessen so flott auf die Toilette müssen liegt daran, dass der enthaltene Eiweißbaustein Asparagin und der enthaltene Stickstoff, unsere Nierentätigkeit anregen. Also ist Spargel gesund!